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St. Galler Tagblatt vom 15.01.2010
sgtagblat15.01.2010.pdf [732 KB]


Elektronischer Glimmstängel im Rauchverbot
SuperSmoker-Zigarette: Konflikte sind vorprogrammiert...
Mit dem Slogan "SuperSmoker-Zigarette für problemloses Rauchen überall und jederzeit" hat Valora den Verkauf künstlicher Zigaretten bekannt gegeben. Der elektronische Glimmstängel brennt nicht und soll deshalb auch in rauchfreien Zonen gepafft werden dürfen.

sda. Die künstliche Zigarette brennt tatsächlich nicht. Elektronisch gesteuert produziert sie jedoch einen Rauch aus Wasserdampf, der inhaliert und wieder ausgepustet wird. Der Wasserdampf riecht – je nach Wahl – nach "Tabak", "Menthol" oder "Energy".

Valora-Sprecherin Stefania Misteli erklärte auf Anfrage, dass sich Dampf und Geruch innert kürzester Zeit verflüchtigen. Valora schliesst daraus, dass "Raucher jetzt überall, auch in rauchfreien Zonen, ihrer Rauchergewohnheit nachgehen können (vorbehältlich des jeweiligen Hausrechts)", wie das Kiosk-Unternehmen mitteilte.

Darf die Hightech-Zigarette also beispielsweise in Zügen oder Restaurants geraucht werden? Darf sie benutzt werden, um das Rauchverbot zu umgehen?

"Das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen bezieht sich nicht explizit auf den Konsum von E-Zigaretten sondern besagt, dass Räume, die öffentlich zugänglich sind oder mehreren Personen als Arbeitsplatz dienen, rauchfrei sein müssen", erklärte Nicole Disler, Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit, auf Anfrage.

Im Moment fehlten noch entsprechende Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten und solche seien zentral für künftige Massnahmen. Mit anderen Worten: Noch ist nicht klar, wie der Umgang mit elektronischen Zigaretten gehandhabt und geregelt werden soll.

Die SBB wartet zunächst Empfehlungen der Gesundheitsbehörden ab, bevor sie reagiert. Ob dies überhaupt notwendig wird, muss sich noch weisen. Elektronische Zigaretten seien bisher kein Thema bei Kundenreaktionen gewesen, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage.

Gesundheitliche Fragezeichen

Das BAG rät "zum vorsichtigen Umgang im E-Zigaretten", wie es in einem Infoschreiben von Mitte September festhält. Die Weltgesundheitsorganisation WHO riet 2008 von der E-Zigarette ab. Sie enthalte eine Anzahl chemischer Zusätze, die sehr giftig sein können.

Eine Umfrage von Jean-François Etter, Tabakspezialist der Universität Genf, hat ergeben, dass die miserable Qualität bei Benutzern der künstlichen Zigarette am meisten kritisiert wird. Als diverse Nebenwirkungen geben sie an: trockener Mund und Hals, Schwindel, Kopfweh und Brechreiz. Allerdings hat die Umfrage auch ergeben, dass die elektronische Zigarette gebraucht wird, um mit dem Rauchen aufzuhören.

Gemäss den US-amerikanischen Gesundheitsbehörden könnte der Dampf der elektronischen Zigaretten krebserregende Stoffe enthalten. Zudem ist die Art und Herkunft des verwendeten Nikotins unbekannt; E-Zigaretten haben ihren Ursprung in China.

Batteriebetriebene elektronische Zigaretten. E-Cigaretten genannt.

Sie bestehen aus einem batteriebetriebenen Gerät sowie austauschbaren oder nachfüllbaren Kartuschen welche Aromastoffe aber auch Nikotin enthalten können. Durch einfaches Ziehen wird die Steuerungselektronik aktiviert. Die Inhaltsstoffe aus den Kartuschen werden zerstäubt oder erhitzt und können anschliessend inhaliert werden.

Ein blaues LED-Licht an der Spitze zeigt, dass sie in Gebrauch ist und soll den Unterschied zu herkömmlichen Zigaretten markieren. Allerdings ist in der Schweiz nur die nikotinfreie Version der "Superzigarette" zugelassen. Passende Nikotin-Kapseln, für den Privatgebrauch, müssen selbst aus dem Ausland eingeführt werden.

Obwohl in der Schweiz nur die nikotinfreie Versionen der " Super-Zigaretten und Kartuschen eingeführt werden dürfen, müssen die Importeure, für diese nikotinfreien E-Cigaretten und Kartuschen, die üblichen TABAKSTEUERN an den Bund abliefern !!!!!!!
KROTESK oder?


13.10.10
EU-Kommission will ein rauchfreies Europa
Neue Gesetzespläne in Vorbereitung...
Die EU-Kommission will den Kampf gegen das Rauchen deutlich verstärken. "Das Ideal ist ein rauchfreies Europa", sagte der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, der Zeitung "Die Welt".

sda. Die EU werde im kommenden Jahr neue Gesetzespläne vorlegen. Dalli sagte, beispielsweise könnten giftige und süchtigmachende Inhaltsstoffe wie Nikotin reduziert werden.

Auch könnte Zigaretten künftig schwerer zugänglich gemacht werden, indem sie etwa nicht mehr sichtbar in einem Geschäft ausgestellt werden dürfen. Auch Änderungen bei den Zigarettenverpackungen seien wünschenswert. "Je einheitlicher und schmuckloser die Zigarettenverpackungen sind, desto besser", sagte Dalli.

Der maltesische Politiker forderte zudem die Einführung von rauchfreien Zonen. Nötig sei ein komplettes Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen, Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz.

"Ausnahmen für Eckkneipen und Bierzelte halte ich nicht für sinnvoll, denn es geht hier nicht nur um die Gesundheit der Besucher, sondern auch der Angestellten", sagte Dalli.

Rauchen töte jedes Jahr 650'000 Europäer, sagte Dalli. Wegen höherer Krankenstände führe Rauchen auch zu Produktivitätsverlusten in der Wirtschaft. Ausserdem belaste der Tabakkonsum die Gesundheitssysteme jedes Jahr mit Milliardenbeträgen. "Besonders besorgt bin ich über den Tabakkonsum von Jugendlichen: 35 Prozent der Jugendlichen in der EU rauchen", führte Dalli aus.

Holland lockert das Rauchverbot
Kleine Lokale dürfen selber entscheiden...
Die neue Regierung in den Niederlanden hat angekündigt, das Rauchverbot in Restaurants zu lockern. In kleinen Cafés und Bars, in denen ausser den Betreibern niemand beschäftigt ist, soll das Rauchen wieder erlaubt werden.

Das aktuell noch geltende Verbot wurde im Juli 2008 "zum Schutz des Personals" eingeführt. Darauf hin haben sich gut 1000 Kleinwirte zur Organisation "de Kleine Horeca" zusammen geschlossen, um auf auf juristischem und politischem Weg eine Lockerung zu erreichen.

08.10.10
Rauchverbot hat keinen Effekt auf den Tabakkonsum
Zeitungsmeldung entpuppt sich als Ente...
Das Gratisblatt "20 Minuten" titelte auf der Frontseite: "Zigiverkauf bricht ein". Die Verkäufe seien "um monatlich bis zu 9 Prozent gesunken". Zahlreiche andere Medien schrieben ab, ohne nachzurechnen. Doch hat das Rauchverbot tatsächlich einen messbaren Effekt auf den Tabakkonsum?

Die "Luzerner Zeitung" nahm sich löblicherweise die Mühe, den Inhalt der Meldung zu überprüfen. Auf Nachfrage zeigten sich die Zigarettenhersteller verwirrt. Der Sprecher von Japan Tobacco sagte, er könne die Zahlen überhaupt nicht bestätigen. Er sprach von stabilen bis leicht rückläufigen Verkäufen. Das sei schon seit Jahren so.

Auch für den grössten Kioskbetreiber Valora ist unklar, woher die Zahlen stammen. Bis Ende August seien die Verkäufe von Zigaretten leicht gestiegen. Coop hingegen bestätigt, dass die Verkaufszahlen "seit längerem" leicht rückläufig sind. Aber nicht erst seit dem Rauchverbot in Gaststätten.

"20 Minuten" liess es sich nicht nehmen, auch Zahlen des Zolls anzuführen. Zwischen Mai und August seien die Einfuhren um 12 Prozent zurückgegangen. Laut Oberzolldirektion stimmt das tatsächlich, doch werden weniger als 5 Prozent der Zigaretten überhaupt importiert.

Die Importe sinken seit langem um rund 3 Prozent pro Jahr. Der Rückgang seit Anfang 2010 liege in diesem Rahmen, liess sich Stefan Schmidt, der Leiter Tabak- und Biersteuer, in der "Luzerner Zeitung" zitieren. Da die Importe seit jeher stark schwanken, ist es noch viel zu früh, von einem Efffekt des Rauchverbots zu sprechen.

Erhärtet sind folgende Langzeit-Beobachtungen: Zwischen 1970 und 2009 ist der Tabakkonsum (gemessen in Anzahl Zigaretten) jährlich um 0.6% gefallen, zwischen 1993 und 2009 um durchschnittlich 1.3% pro Jahr. Von 2003 auf 2004 fiel der Konsum gar um 3.1% - ohne Rauchverbot!

Musterverfahren gegen Fümoar-Beiz in Basel
"Schiefes Eck" rekurriert gegen Verfügung des Arbeitsinspektorats...
Das Arbeitsinspektorat hat gegen einen Betrieb des Raucherbeizen-Netzwerks "Fümoar" eine Verfügung erlassen. Der juristische Streit wird möglicherweise noch lange dauern.

Der Verein Fümoar zählt nach eigenen Angaben 140 Mitgliederbetriebe. In diesen Lokalen wird weitergeraucht, weil sie "nicht öffentlich zugänglich" sind und das kantonale Rauchverbot somit nicht gilt. Allerdings hegt die Verwaltung Zweifel an der Rechtskonformität des Modells.

Laut einem Bericht der Basler Zeitung hat nun das Arbeitsinspektorat erstmals Verfügungen gegen zwei Raucherlokale ausgesprochen, in denen gemäss Hinweisen mehr als eine Person gleichzeitig arbeitet. Nach Meinung des Amts für Arbeit und Wirtschaft verstösst das gegen das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen.

Ein Lokal hat Anpassungen vorgenommen. Das zweite Lokal – es handelt sich um das Restaurant zum Schiefen Eck – hat hingegen Rekurs gegen die Verfügung eingelegt. Die sich schon seit längerem abzeichnende juristische Auseinandersetzung wird von Fümoar-Initiant Thierry Julliard geführt und aus der "Kriegskasse" des Vereins bezahlt.

Das Arbeitsinspektorat hat dem Rekurs die aufschiebende Wirkung nicht entzogen. Im "Schiefen Eck" kann also weiter geraucht werden. Weil die Entscheide vermutlich weitergezogen werden, dauert es möglicherweise noch bis Herbst 2011 oder länger, bis der "Musterprozess" mit einem rechtskräftigen Urteil endet.

Die Frage, ob es sich beim Verein Fümoar um eine Umgehung des kantonalen Rauchverbots handelt, wird durch den aktuellen Rechtsstreit nicht geklärt. Das Bauinspektorat, das für die Umsetzung verantwortlich ist, hat offenbar bisher noch keine Bewilligungsentzüge angedroht. Mit entsprechenden Verfahren ist jedoch zu rechnen.