free counter

11 Monate nach Einführung im Kt. SG

DIE GESETZESVERSCHÄRFUNG


Kurt Oser

Diese Seite entstand nach der Abstimmung zur Verschärfung des Rauchverbots im Kanton St. Gallen

Situation vor der Abstimmung:
Es gab im ganzen Kanton absolute Nichtraucherbetriebe, Betriebe mit bedienten Fumoirs und auch Raucherbetriebe. Zuständig für die Bewilligung der Raucherbetriebe war nicht der Kanton, sondern die jeweiligen Gemeinden.

Änderung nach der Abstimmung: Raucherbetriebe wird es im ganzen Kanton nicht mehr geben, sie werden ausnahmslos verboten und in Betrieben, die über ein gesetzlich erlaubtes Fumoir verfügen, dürfen ab 1. Juli 2010 die Gäste im Fumoir nicht mehr bedient werden.

Was bedeutet das für Wirtinnen und Wirte in Kantone, die auch nur unbedienten Fumoirs betreiben dürfen?
Auf Grund der Bestimmungen glauben wir nicht, dass es sich in Zukunft noch lohnen wird, in kleineren und mittleren Betrieben, Service-Personal zu beschäftigen. Der Grund ist einfach:
Aus Erfahrung wissen wir, dass sich über 80 % der Gäste, ausserhalb der Essenszeit, lieber im einten Drittel des Gastrobetriebes, nämlich im Fumoir, aufhalten. Aber da dürfen Sie nicht mehr bedient werden.
In den anderen zwei Drittel darf wohl bedient werden, aber es sind praktisch nur über die kurze Essenszeit Gäste da. Während der übrigen Zeit, sind im Nichtraucherbereich (2/3 des Betriebes) kaum Gäste anzutreffen.
Für diese Arbeit im Nichtraucherbereich braucht es in kleinen und mittleren Betrieben kein Servicepersonal mehr. Die wenigen Gäste kann die Wirtin oder der Wirt auch selbst bedienen, weil sie/er wegen der Selbstbedienung der Raucher im Fumoir, ohnehin am Bufett sein müssen. Wegen dem Umsatzrückgang werden Sie sich auch kein Servicepersonal mehr leisten können.

In grossen Betrieben wird ebenfalls Servicepersonal abgebaut werden, weil die Raucher in den Fumoirs nicht mehr bedient werden dürfen. Das Personal, dass im Fumoir (immerhin 1/3 der bedienten Fläche des Betriebes) bedient hat, braucht es nicht mehr. Aus diesem Grunde werden ebenfalls viele Serviceangestellte Ihren Arbeit verlieren.

Wenn man bedenkt, dass die Gastronomie der drittgrösste Arbeitgeber der Schweiz ist, nach SBB und PTT, und über 100'000 Leute beschäftigt. Frag ich mich, ob jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt dafür ist, ein Rauchverbot durchzusetzen, wenn dadurch, innert kurzer Zeit rund 30% der Service-Fachangestellten Ihre Stellen verlieren. Während der Zwischensaison werden es noch einige Prozent mehr werden.

Ist das der Beitrag der Politiker an eine Vollbeschäftigung?